David I. Gross lehrt an der University of California Fotojournalismus und arbeitet schwerpunktmäßig zu Themen wie Krieg, Menschenrechtsverletzungen oder Katastrophen. 2003 gewann er den World Press Photo Award.
Seit 2013 arbeitet er am Inside-Outside Projekt, bei dem er junge Geflüchtete in Schulen, Unterkünften und Projekten besucht und vor Ort mit ihnen arbeitet. Seit 2017 bereist er mit seinem Projekt die Balkanroute und machte auf seinem Weg auch bei uns am BKE Halt.
Ziel seines Projekts ist, zu dokumentieren, was es bedeutet, als junger Mensch auf der Flucht zu sein. Zum anderen soll mit Hilfe der Kunsttherapie und SPR (Skills for Psychological Recovery) jungen Menschen ermöglicht werden, mit ihren individuellen Fluchterfahrungen umzugehen. Dabei ist Malen eine mögliche Ausdrucksform, die Auswirkungen von Krieg und Exodus darzustellen. Laut Gross erzählen die von den jungen Menschen angefertigten Bilder viel mehr als jede Fotografie und erlauben so einen unmittelbaren thematischen Zugang. Den gemalten Bildern, die das Innenleben darstellen, wird dann das „Außen“, Portraitaufnahmen der jungen KünstlerInnen, gegenübergestellt. Wichtig ist dabei, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht als die armen „Anderen“, sondern als starke, würdevolle Persönlichkeiten, die für sich selbst einstehen, portraitiert werden.
Die Resultate dieses Projekts wurden bereits in vielen namhaften internationalen Magazinen, wie z.B. im „National Geographic“, veröffentlicht und u.a. auch auf der Conference on the Syrian Refugee Situation 2014 im Auswärtigen Amt in Berlin sowie auf demWorld Affairs Council 2016 in San Francisco ausgestellt. Geplant ist die Veröffentlichung eines Bildbandes, Teil dessen dann auch unsere SchülerInnen sein werden.
Die Projekttage am BKE waren ein großer Erfolg. Zwei volle Tage lang wurde mit viel Freude der Pinsel geschwungen und sich alles, vom Sad Day bis zum Happy Day, von der Seele gemalt und vorgestellt. Unterstützt wurde der Prozess durch Yoga und Atemtechniken.
Am Ende des zweiten Tages sind alle Beteiligten mit neuem Handwerkszeug glücklich und zumindest ein kleines Stück leichter nach Hause gegangen.