Die Holocaust-Überlebende Henny (Henriette) Franks wurde 1923 als ältestes Kind von Jakob und Helene Grünbaum in Köln geboren. Mit ihrer Schwester Grete, ihrem Bruder und den Großeltern lebte sie am Thürmchenswall in der Kölner Innenstadt.
Henny besuchte die Städtische Israelitische Volksschule Lützowstraße in Köln und wollte anschließend eine Ausbildung auf einer Schule für Textiles Gestalten machen. Da sie als Jüdin nicht aufgenommen wurde, begann sie eine Lehre als Schneiderin. Im Februar 1939 gelangte Henny Grünbaum zusammen mit ihrer jüngeren Schwester in einem Kindertransport nach England. Ihre Mutter hatte durch Kontakte zu Dr. Erich Klibansky, dem Direktor des jüdischen Gymnasiums Jawne, erreicht, dass die beiden mit einem Jawne-Kindertransport ausreisen konnten.
In London wurde Henny von der Familie ihres Onkels aufgenommen. Während ihre jüngeren Geschwister ebenfalls in England den Krieg überleben konnten, flohen die Eltern von Henny Franks mit Kriegsausbruch zunächst nach Belgien, später nach Südfrankreich. Ihr Vater Jakob Grünbaum wurde in Südfrankreich verhaftet, nach Sobibor deportiert und dort ermordet.
Aus Anlass der Stolpersteinverlegung u.a. für ihren Vater und ihre Großeltern, die wegen ihres jüdischen Glaubens ebenfalls von den Nazis ermordet wurden, kam Henny Franks für eine Woche nach Köln. Ihre Geschichte hat die anwesenden Schüler tief bewegt und nachhaltig beeindruckt.
Organisiert wurde diese unvergessliche Geschichtsstunde vom Arbeitskreis gegen rechts am BKE zusammen mit dem Kölner Evangelischen Stadtkirchenverband.